Moore als Baustoffressource? Unser Event auf der MCBW
Deepdive ins Moor!
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„HOW TO CO-CREATE WITH NATURE” oder wie Moore zu Klimarettern werden können – darum ging es diese Woche beim munich creative business week Event im Kaffehaus @ LOCI des MUCBOOK Magazin. In Passagen aus ihrem gemeinsamen Buch mit Dr. Franziska Tanneberger vermittelte SZ-Redakteurin Vera Schroeder Einblicke zum gewaltigen Impact, den eine Wiedervernässung deutscher Moore zum Klimaschutz leisten kann. Wie kann man Eigentümer:innen dazu bringen, ihre Moore wieder zu vernässen? Wie kann man Bauherr:innen dazu bringen, mit nachwachsenden Rohstoffen klimaschonender zu bauen? Die Antwort lautet: Rohrkolben. Typha ist ein echter Tausendsassa, zeigte das Gespräch mit den Panelgästen Dr. Rudolf Nützel, langjähriger Geschäftsführer des Bund Naturschutz München und heute Abteilungsleiter Naturschutz und Biodiversität im Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München Werner Theuerkorn, Architekt, Erfinder und Gründer der Firma Typha-Technik-Naturbaustoffe und des Büros für Denkmalpflege und Baustoffentwicklung und unserer Geschäftsführerin und Gastgeberin Melanie Hammer Wir haben viel über die faszinierenden Möglichkeiten einer schonende Bewirtschaftung mit Paludikultur und dem Ziel einer möglichst klimafreundlichen und naturschonenden Verwertung gelernt: - Nutzung der Paludi-Kulturen als #Baustoffressource; der Gebäudetyp E bietet gute Möglichkeiten, den Baustoff einzusetzen - Rohrkolben- und Typha-Gras-Anbau liefern 15-20 Tonnen Ertrag pro Hektar und Jahr - Typha ist so leicht und dazu noch enorm tragfähig, sodass er der ideale Baustoff für Aufstockungen ist. In Nürnberg wurde z. B. ein Fachwerkhaus mit Typhaplatten saniert, 20 Zentimeter dicke Wände erreichten EnEV2009 - Typha-Anbau in den Baggerseen rund um München würde den Baustoffbedarf der Landeshauptstadt decken - Entstehung erster #Reallabore in Schleswig-Holstein und im bayerischen Donaumoos - Fokus auf Förderung von Wiedervernässung und Paludi-Kultur Trockengelegte Moorböden in Deutschland emittieren jährlich rund 53 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente, das sind rund 7,5 % der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Die Baubranche in Deutschland ist für rund 30 % aller CO₂-Emissionen verantwortlich. Skalierbare Lösungen für den Klimaschutz sind also gefragt: Die vielfältigen Eigenschaften von Mooren für den Umwelt- und Naturschutz, aber auch die Wirtschaft zu nutzen, ist Ziel der neuen Initiative toMOORow mit der “Allianz der Pioniere”, die die wichtigsten Punkte in dieser Machbarkeitsstudie festgehalten haben: https://lnkd.in/d6TWzuvM Danke an alle, die dabei waren, Marco Eisenack, Herausgeber des MUCBOOK Magazin für die erfrischende Moderation und dem Team der Munich Innovation Crew für das gelungene Event!