Indoor Gardening

Platz für kreatives Bepflanzen in der kleinsten Wohnung

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Wer zu jenen gehört, die in einer Wohnung ohne Terrasse, Balkon oder Garten wohnen, muss in Zukunft nicht mehr auf eine eigene grüne Oase verzichten. Mit dem neuen Trend „Indoor-Gardening“ erobert das Grün nun auch Wohnungen und Büros. Dafür braucht es nicht einmal viel Platz, ist Saison- sowie Raum unabhängig und lässt sich bereits mit einem kleinen Geldbeutel bewerkstelligen. Pflanzengitter, Pflanzenkästen oder auch hängende Pflanzenrahmen ergeben ein außergewöhnliches Einrichtungsstück voller Individualität und Leben.

„Man stelle den Menschen in eine Verbindung mit der Natur – dort hat er sich entwickelt, dort fühlt er sich besonders Zuhause“, behauptet Richard Neutra, Architekt. Die Stichworte in diesem Satz lauten dabei Natur und Zuhause. Hier findet aktuell ein Paradigmenwechsel statt – von vereinzelten Zimmerpflanzen hin zu einer ausgereiften Gartengestaltung.
Letzteres entsteht inzwischen überall, wo Freifläche zur Verfügung steht, sowohl vertikal, horizontal oder auf dem Dach. Das Neue aber ist, auch innen ziehen florale Gestaltungen ein und krempeln den Außenraum ins Innere des Hauses. Einige Architekten gehen sogar noch einen Schritt weiter und planen die Gebäudestruktur um den Baum herum.

Je nach Geschmack gibt es die verschiedensten Pflanzen, die in geschlossenen Räumen gehalten und gepflegt werden können. Für einen nachhaltigen Erfolg sollte man vor der Anpflanzung jedoch überlegen, wie viel Licht diese brauchen, ob sie Luftzug vertragen und wie es generell mit Heizungsluft und Bewässerung aussieht.
Sind die Räume besonders klein, eignen sich beispielsweise schwebende Pflanzen gut, wenn man Räume nicht allzu voll stellen möchte. Die schwebende Raumbegrünung sorgt für ein ganz besonderes, individuelles und kreatives Gesamtbild und lässt jedes Zimmer luftig und stilistisch wirken.
Die perfekte Lösung für Räume, die mit viel Grün zum Leben erweckt werden sollen, sind vertikale Gärten, auch Wandgarten genannt. Sie sind nicht nur Raumskulpturen, sondern tragen zudem aktiv für ein besseres Raumklima bei. Hier gibt es bereits fertige Systeme im Baumarkt zu kaufen. Doch mit etwas handwerklichem Geschick ist dies ebenso selbst zu bewerkstelligen, etwa mit alten Paletten oder Holzboxen. Es gilt lediglich darauf zu achten, die Pflanzgefäße mit Folie auszukleiden, um unnötiges Auslaufen beim Gießen zu vermeiden.

Säen sei nicht so beschwerlich wie ernten, behauptete Goethe einst. Er muss in die Zukunft gesehen und die Hydroponik erblickt haben. Einen in den 1970iger Jahren in den USA entwickelter Trend. Damit ist heute die Aufzucht von Pflanzen viel leichter und überdies eine ressourcenschonende Anbaumethode, für die es weder Land noch Sonnenlicht bedarf. Dank neuer Technik und der allerorts grassierenden Liebe zum Selbstgezogenen und Lokalen, werden die eigenen Wohnungen zum Gemüsegarten. Ihr futuristischer Look mit integrierter LED Beleuchtung ist ein Zukunftsversprechen. Mit architektonischer Akkuratesse gedeihen Sprössling neben Sprössling, in kleinen Kistchen mit anorganischem Substrat und einer darunterliegenden Wasserwanne.
So oder so, durch kreative Bepflanzung wird Wohnen in den eigenen Wänden gesünder und deutlich lebenswerter.



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